SAKRAMENTAR
2 Fragmente: Cod. 10, fol. I, Fragm. 39/2 • Einzelblatt > 320x230. • Heiligenkreuz, Mitte/3. Viertel 12. Jh.
Cod. 10, I ein auf Buchblockformat beschnittenes Doppelblatt; Fragm. 39/2 ein beschnittenes Einzelblatt (300/305x230/240). Einzelblatt ursprünglich > 320 x > 230. Schriftraum ca. 250 x 180/190 zu 17 Zeilen auf Blindlinierung (?) (siehe Iv). − Haupttext der Fragmente wohl von einer einzigen, dem Brevier-Schreiber HLK 18 B nahestehenden Hand; die letzten Zeilen auf Fragm. 39/2 verso im 13. und 14. Jh. überschrieben). Rubriken von anderer Hand. − Rote Initialmajuskeln: einzeilige im Text, zweizeilige zu den Anfängen der Gebete. Vierzeilige Silhouetteninitiale zu Beginn des Canticums Is 63,1-5 auf Fragm. 39/2 in hellem Ocker. Stilistisch eng verwandte Initialen in Heiligenkreuzer Handschriften des 3. Viertels des 12. Jh. Fleuronnée im Binnengrund einiger Initialen (Cod. 10, Ir), wohl im 14. Jh. eingesetzt. Autonome Randzeichnung (Mönch) auf Fragm. 39/2v aus dem 15. (?) Jh.
(Cod. 10, Iv rechts, Ir links) Litanei-Fragment, (Ir rechts, Iv links) Suffragia pro papa, pro ecclesiis, pro prelatis et subditis, pro defunctis, pro peccatis, pro universis ordinibus, pro pace, pro infirmis (nur Rubrik).
(Fragm. 39/2) Cantica. Ende von Canticum Is 26,1-12, In resurrectione et ascensione et pentecoste Is 63,1-5, Aliud Os 5,15-6,55.
Auf Freirändern nachgetragene, später überwiegend getilgte Professformeln des 14./15. Jh.: z. B. Ego frater Martinus clericus promitto stabilitatem meam et conversionem morum meorum [ (Fragm. 39/2 verso), Ego frater Fridericus... (Cod. 10, fol. Ir).
Zu den Fragmenten vgl. Charlotte Ziegler, Zisterzienserstift Zwettl. Katalog der Handschriften des Mittelalters, Teil III: Codex 201-300 (Scriptorium ordinis Cisterciensium). Wien-München 1989 , S. XX sowie A. Haidinger, F. Lackner, Die Bibliothek und das Skiptorium des Stiftes Heiligenkreuz unter Abt Gottschalk (1134-1147) (Codices Manuscripti & Impressi, Supplementum). Purkersdorf 2015 , 27.